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Gasthof Kirchspielkrug
Gasthof Kirchspielkrug

Gasthof Kirchspielkrug
Dorfstr. 7
25881 Westerhever

Telefon: 04865-901 43
Fax: 04865-90 14 52

Internet: www.kirchspielkrug.de
Email: kirchspielkrug@aol.com

Wegbeschreibung:
A 23, Abfahrt Heide-West auf die B 5 nach Tönning, dann auf die B 202 über Garding nach Westerhever

Öffnungszeiten:
Hotel durchgehend geöffnet
Restaurant Dienstag bis Sonntag ab 8.00 Uhr
Warme Küche: 11.30 - 14.00 Uhr
17.00 - 20.00 / 21.00 Uhr

Silvesterabend feierliche Silvester-Menüs
(nur auf Anmeldung)
(Betriebsferien: 15.11.07 - 26.12.07 und 02.01.08 - 15.02.08)
in der Saison vom 1.7. - 31.8. montags geöffnet!

Inhaber: Rainer Lippky

Selten findet man eine so innige Liaison von Gotteshaus und Gastwirtschaft wie auf Eiderstedt. Es sind die Kirchspielkrüge, die schon in ihrem klangschönen Namen zum Seelenheil noch etwas anderes versprechen: die Leibesfreuden. So war es denn hier zu Lande über Jahrhunderte Brauch, dass sich in einer Gemeinde mit Kirche (»Kirchspiel«) in deren unmittelbarer Nähe stets auch eine Gastwirtschaft (»Krug«) ansiedelte. Hier fanden sich die Gläubigen vor Beginn des Gottesdienstes ein, stellten Pferde und Wagen ab, gönnten sich eine Erfrischung oder einen Imbiss. Ein »gastlicher Vorhof« zur Kirche gewissermaßen – und der Gastwirt hatte nicht selten auch die Schlüsselgewalt über das Gebetshaus. Mit der Zeit wurden die »Krüge« gar zu Zentren des Gemeindelebens. Hier kam der Lehnsmann (Bürgermeister) mit den Interessenten (Grundbesitzer über fünf Hektar) zu Beratungen über die Geschicke des Dorfes zusammen. Akten, Protokollbücher und auch Gelder wurden im »Krug« sicher aufbewahrt, wofür der Gastwirt hin und wieder eine Entschädigung erhielt.
So ging das all die Zeit auch hier in Westerhever – an der äußersten Nordwestspitze der Halbinsel Eiderstedt. Der Familienstammbaum des Hauses geht bis 1727 zurück. Noch in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als die Eltern der heutigen Wirtsleute den Krug mit »Hökerladen« führten – er galt mit seinem Sortiment vom Nagel bis zum Fahrrad als »Kaufhaus des Westens« – war es Sitte, dass sich die Leute vor dem Kirchgang in der Gastwirtschaft gütlich taten. Läuteten die Glocken zum Gottesdienst, verließen sie das gastliche Haus oder blieben schlicht in gemütlicher Runde zurück – nach Lust und Laune eben. Heutzutage ist solch sympathische »Arbeitsteilung« Kirche – Gastwirtschaft längst aufgehoben getreu einem abgewandelten Kirchenspruch »Gebt dem Pastor, was des Pastors und dem Wirt, was des Wirtes ist«. Der Kirchspielkrug Westerhever hat sich aus kleinsten Verhältnissen zu einem Schmuckstück Eiderstedter Gastlichkeit entwickelt. Hier kehrt der Einheimische, der Wandersmann wie auch der Tourist gern ein; in den stilvoll eingerichteten Gästezimmern (8 DZ, 1 EZ) findet der Urlauber eine gemütliche Bleibe, kann er von hier aus die Halbinsel in ihren schönsten Ecken erkunden.
So interessant die Geschichte des Hauses – so verführerisch ist auch seine kulinarische Einladung. Einheimische meinen gar, dass man nirgendwo so gut essen kann wie hier. Es ist zum einen die über Generationen gepflegte Tradition einer bodenständigen, regional bezogenen Frische-Küche. Nur hiesiges Lamm, nur hiesiges Rind – Fisch ohnehin – wird verarbeitet. Die alljährlichen Eiderstedter Lammtage im Sommer geben dem sinnfällig Ausdruck mit dem Anspruch, nur Lammfleisch aus der Region – und nicht etwa aus Neuseeland – zu verarbeiten. Der Gast erlebt die Aufzucht und Pflege der Lämmer, und er kann sich auch an der Wahl der Lammkönigin beteiligen. Eine ausgesprochene Delikatesse im Krug: Lammrückenfilet im Ganzen rosa gebraten in Knoblauch-Kräutersoße mit Broccoligemüse und Salzkartoffeln. Und dann die hier so beliebte, in anderen Breiten vielleicht eher gewöhnungsbedürftige Geschmacksmelange von Herzhaftem und Süßem: beim Mehlbeutel etwa, gekochter Schweinebacke mit Senf- und Kirschsoße, oder auch bei der Weinsuppe mit Schinken.
Wie zu alten Zeiten ist der Kirchspielkrug auch heute eine willkommene Wirtschaft. In seinen drei miteinander verbundenen, gleichwohl familiären und ausgesprochen wohnlich gestalteten Gasträumen (insgesamt 120 Plätze) wird heute nicht mehr wie früher vorm Kirchgang auf die Uhr geschaut. Auf die Kirche schon – sie ist optisch allgegenwärtig, besonders an schönen Tagen, wenn die Gäste im Kruggarten (40 Plätze) verweilen. Wenn dann jemand Lust verspürt, einen Blick in die schöne alte Backsteinkirche mit dem markanten Hutturm zu werfen, so braucht er nur den Wirt zu fragen. Die Kirchenschlüssel verwaltet er auch heute noch.











Das Buch


Historische Gasthöfe in Schleswig-Holstein
Günter Köhler / Friedhold Birnstiel
Historische Gasthöfe in Schleswig-Holstein

168 Seiten
396 Abb.
Hardcover
ISBN 978-3-86124-615-2
EUR 22.00

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Schleswig-Holstein – meerumschlungen – ist reich an landestypischen historischen Gasthäusern und Herbergen. Ob urige Wirtshäuser in Kiel, Lübeck oder Flensburg, romantische Hotels auf Sylt, Amrum oder Helgoland, deftige Schenken im Herzogtum Lauenburg oder im Dithmarschen – die überwiegend denkmalgeschützten Häuser präsentieren neben unverwechselbarem Ambiente auch in ihrer Küche den Bezug zur Region. Und als Dessert gibt es Wissenswertes zur Geschichte des Landes und zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Umgebung.